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Fan-Aufstand in Leipzig! Tausende protestieren gegen härtere Stadion-Kontrollen – Polizei mit Großaufgebot vor Ort

Riesen-Einsatz in der Messestadt! Einen Tag vor dem WM-Quali-Kracher der deutschen Nationalmannschaft gegen die Slowakei marschierten am Sonntag mehr als 8.000 Fußballfans (laut Veranstaltern sogar über 10.000) durch Leipzig – ein lautstarker Protestzug gegen geplante Verschärfungen der Sicherheitsmaßnahmen in deutschen Stadien.

Die Polizei rückte mit einem massiven Kräfteaufgebot an: 200 Bundespolizisten, über 600 Einsatzkräfte der Polizeidirektion Leipzig, dazu Wasserwerfer und ein Polizeihubschrauber. Alles stand bereit – eingreifen musste am Ende niemand.

Unter dem Motto „Der Fußball ist sicher! Schluss mit Populismus – Ja zur Fankultur!“ kamen Fangruppen aus dem ganzen Land in die Stadt. Vor Ort waren Anhänger unter anderem von Union Berlin, Hertha BSC, Hansa Rostock, 1. FC Köln, HSV, Nürnberg, Stuttgart, Dynamo Dresden, Hallescher FC, Aue, Zwickau, Lok Leipzig und vielen weiteren Vereinen vertreten.

Auffällig war jedoch, wer nicht dabei war: Aus dem Ruhrpott fehlten gleich mehrere große Szenen. Weder Schalke 04, noch die Ultras von Borussia Dortmund, noch der VfL Bochum oder Rot-Weiss Essen nahmen teil. Auch Eintracht Frankfurt, Waldhof Mannheim blieben dem Protest fern.

Die anwesenden Fans machten mit Plakaten deutlich, worum es ihnen geht: „Vereine, wehrt euch für eure Fans“ und „Wir schützen unsere lebendigen Kurven“ war dort zu lesen.

Die Kritik richtet sich vor allem gegen die Politik. Geplante Maßnahmen der Innenministerien wie zentral verfügte Stadionverbote, personalisierte Tickets oder eine aus Fansicht flächendeckende Überwachung sorgen seit Wochen für Unmut. Viele Anhänger empfinden die Vorschläge als überzogen und einseitig.

Ein Ultra von Hertha BSC erklärte gegenüber rbb24, es gehe um repressive Maßnahmen, die der Fankultur im Weg stehen. Sollten sie umgesetzt werden, würden sich Stadien künftig nicht mehr so lebendig, bunt und laut darstellen.

Die zentrale Befürchtung der organisierten Fans: Fußballanhänger würden zunehmend pauschal als Sicherheitsrisiko behandelt.

Der Zeitpunkt des Protests – nur einen Tag vor dem wichtigen Länderspiel – war bewusst gewählt, um größere Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Der Aufmarsch blieb friedlich, aber eindrucksvoll. Die Botschaft der Fans war eindeutig: Die Kurve will leben – und sie ist bereit, dafür auf die Straße zu gehen.

Von uns gesichtete Fans von Vereinen: Union Berlin, Hertha BSC, Dynamo Dresden, Fortuna Köln, Hansa Rostock, 1. FC Köln, Borussia Dortmund (keine Ultras), FC Magdeburg (keine Ultras), Carl Zeiss Jena, Fortuna Köln, FC Schweinfurt, Wacker Nordhausen, VFC Plauen, Alemannia Aachen, Hallescher FC, TSG Neutsrelitz, Wacker Burghausen, Eintracht Tier, Rot Weiß Erfurt, Lok Leipzig, Bayer Leverkusen, 1. FC Nürnberg, Hamburger SV, Hannover 96, Chemnitzer FC, Erzgebirge Aue, FSV Zwickau, BFC Dynamo, Sportfreunde Lotte, VfB Oldenburg, VfL Wolfsburg, SSV Ulm (keine Ultras), VfB Stuttgart, SV Babelsberg, VfL Osnabrück, FC Augsburg (keine Ultras)

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